Gastbeitrag von Andrea Windrath-Neumann (Grüne) zur Frauenpolitik. Erschienen bei WZ
Wülfrath. Der
Gastbeitrag von Andrea Windrath-Neumann (Grüne) befasst sich mit
Frauenpolitik. Sie ist seit 2014 Mitglied im Ortsverband und erneut als
Direktkandidatin für den Wahlbezirk 9130 aufgestellt. Seit sechs Jahren
ist sie Sachkundige Bürgerin im Ausschuss Gesellschaft und Soziales.
„Bündnis 90/ Die Grünen haben in ihrer Entwicklung großen Wert auf die
praktische Durchsetzung der Gleichberechtigung gelegt. Daher ist dies
für mich, seit dem ich wählen darf, die „richtige“ Partei. Die Grünen
wollen daran mitwirken, dass Frauen, Mädchen, Jungen und Männer
gleichberechtigt, selbstbestimmt und solidarisch miteinander leben
können. Um ihre eigenen Potenziale vollständig entfalten zu können ist
wirtschaftliche Unabhängigkeit, Schutz vor Gewalt und gleichberechtigte
Teilhabe am sozialen, wirtschaftlichen und politischen Leben für alle
wichtig. Die paritätische Beteiligung an Entscheidungen und am sozialen
Austausch setzt digitale Kompetenz und Zugang zu digitalen Medien
voraus. Auch das hat „Corona“ gezeigt. Hier stehen Frauen oft immer noch
zurück. Digitalisierung ist aber für alle enorm wichtig. Alle Frauen,
auch lebensältere, müssen Zugang zur digitalen Welt haben, damit sie
intensiv am sozialen Leben teilnehmen können. Das ZWAR Netzwerk in
Wülfrath hat bereits vor der Corona-Krise darauf reagiert und Angebote
gemacht.Die Gleichberechtigung macht Fortschritte; dennoch sind noch
immer in Deutschland Macht, Geld und Zeit unterschiedlich verteilt.
Kinderbetreuung, Haushalt und Familiensorge werden überwiegend mit
größeren Zeitanteilen von Frauen geleistet. Eine partnerschaftliche
Teilung muss das Ziel sein und ist mir ein Anliegen. Dazu sind
partnerschaftliche Aushandlungsprozesse nötig, die nicht immer leicht zu
führen sind, die sich aber lohnen, da sie Frauen im Folgenden entlasten
oder neue Möglichkeiten eröffnen. Die Eröffnung des „Unverpackt“-Ladens
in Wülfrath ist ein gutes Beispiel für Frauen als
Existenzgründerinnen.Während Corona haben insbesondere Frauen wichtige
Aufgaben wahrgenommen, um alles am Laufen zu halten. Diese Leistung muss
honoriert werden. Gerne auch in besserer Bezahlung! Alle Bemühungen,
auch auf Bundesebene, werden wir unterstützen, die zur Reduzierung des
„Gender-pay-gaps“ führen. Daher ist es wichtig, dass Frauen mitbestimmen
und sich bei allen Weichenstellungen einbringen.Derzeit sind in unseren
Parlamenten Frauen deutlich weniger vertreten als Männer – auch im
Stadtrat. Daher müssen wir mehr Frauen für das aktive politische
Engagement motivieren. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wülfrath
hat dies bereits in den letzten Jahren unnachgiebig gefordert. Ich
bedanke mich, auch im Namen der Grünen, bei Gudula Kohn, die mit ihrer
Kraft und Authentizität die Netzwerkarbeit von Frauen mit vielen
wichtigen Veranstaltungen und Projekten außerordentlich bereichert und
vorangetrieben hat. Sie hat wichtige Impulse für Wülfrath gesetzt. Die
Grünen hoffen nun auf mehr Frauen im Rat. Und auf eine engagierte
Nachfolge der Gleichstellungsbeauftragten, damit Projekte und Prozesse
in der Genderarbeit fortgesetzt werden und die Förderung eines queeren
und bunten Wülfraths forciert wird. Wir werden diese Arbeit unterstützen
und freuen uns auf die Zusammenarbeit.“
Ist Gleichberechtigung von Frauen und Männern noch ein Thema?