Esther Kanschat möchte in den Landtag einziehen und neben Finanzthemen auch Schul- und Klimathemen vorantreiben
Erschienen bei WZ. Autorin: Tanja Bamme.
Wülfrath. Esther Kanschat möchte für Bündnis 90/Die Grünen in den Landtag einziehen. Anfang Februar wurde sie offiziell als Kandidatin für den Wahlkreis IV, zu dem die Städte Velbert, Wülfrath und Teile von Mettmann zählen, gewählt. „Meinen Hut habe ich aber schon im Juni vergangenen Jahres in den Ring geworfen“, verrät die Kommunalpolitikerin, die 2020 als Bürgermeisterkandidatin nur ganz knapp das Rennen um das Amt des Velberter Stadtoberhauptes verlor.
Beruflich arbeitet Kanschat derzeit als Lehrerin an einem Velberter Gymnasium. „Ich bin Quereinsteigerin, habe eigentlich Chemie studiert und später auch in diesem Bereich promoviert“, so Kanschat, die heute Chemie und Physik unterrichtet. Aktiv ist die Mutter von drei Kindern im Jahr 2001 in die Kommunalpolitik eingestiegen, wurde 2005 in den Rat gewählt und ist seit 2020 erste stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Velbert. „Heute bin ich noch Fraktionssprecherin, zwischenzeitlich hatte ich das Amt der Fraktionsvorsitzenden inne“, erinnert sich Kanschat, die in Zukunft gerne hauptberuflich in die Politik einsteigen möchte. „Zwar sehr zum Leidwesen meiner Schüler, denn die möchten mich gerne weiterhin an der Schule behalten, aber ich glaube, dass ich Menschen gut überzeugen kann. Mir geht es um die Sache, ich bin von dem, was ich sage, überzeugt und möchte auch andere Menschen dafür beigeistern.“
Ein wichtiges Schwerpunktthema der Nevigeserin ist die Finanzpolitik, ihr Antrieb dabei besonders die Hilfe für die Kommunen: „Das wird auch mein Wahlslogan sein. Nur starke Kommunen machen ein starkes Land aus“, versichert die Politikerin, die als weiteres Steckenpferd die Schulpolitik betitelt. „Ich habe als Mutter und Lehrerin am eigenen Leib erfahren, was Corona für die Schulen bedeutet hat, und dass es keinen klaren Fahrplan in dieser Zeit gibt“, ist sich Esther Kanschat sicher. Doch auch die Zukunft der Schullandschaft ist ihr ein wichtiges Anliegen. „Ich persönlich bin für ein eingliedriges System, denn in Gesamtschulen können Kinder entsprechend gefördert werden. Aber ich akzeptiere auch den Elternwillen, die ein zweigliedriges System fordern, bei dem die Gymnasien berücksichtigt werden. Wir brauchen reale Verhältnisse und kleinere Klassenstärken. Gymnasien, die künstlich mit Schulanmeldungen am Leben gehalten werden, sind schrecklich für Schüler und Lehrer gleichermaßen. Da muss wieder ein besseres Gleichgewicht geschaffen werden“, fordert die Grünen-Politikerin.Umwelt- und Klimathemen schreibt sich Esther Kanschat ebenfalls auf ihre Fahne. „Viele Dinge liegen im Argen, es wird immer im Konjunktiv gesprochen. Aber wir brauchen mehr ,muss‘ anstatt ,sollte‘, dafür möchte ich mich einsetzen.“ Diese Forderungen den Wählern zu verdeutlichen, dafür nimmt sie auch gerne Diskussionen in Kauf. „Ich diskutiere gerne in der Sache. Und wer mich kennt, der müsste mich eigentlich wählen. Denn jeder ist in meinen Augen gleich viel wert, und das ist in meinen Augen die Grundvoraussetzung für gute Politik.“In der Freizeit verbringt Esther Kanschaft gerne Zeit in ihrem Garten. „Ich lebe in einer Patchwork-Familie mit insgesamt sieben Kindern, da fällt das Reisen nicht so leicht. Aber bei uns im Garten ist es auch sehr schön. Wir bauen selbst Gemüse an, ich bin Imkerin, habe eigene Bienen, und bald sollen wieder ein paar Hühner bei uns einziehen.“
Auch an ihrer Schule hat Esther Kanschat schon Garten- und Imker-Arbeitsgemeinschaften ins Leben gerufen.Wer mehr über Esther Kanschat erfahren möchte, der wird sie in Zukunft auch in Wülfrath antreffen: „Wir planen natürlich Info-Stände und werden auch Haustürwahlkampf betreiben. Da werde ich von der Grünen-Basis aus Wülfrath wirklich sehr gut unterstützt.“
Zum Originalbeitrag bei WZ [LINK]